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Promotionsprojekt von Daniel Schumacher, M.A.

Von Markgrafen, Herzögen und 'Kleinkönigen' - eine pragmatische Forschungsgeschichte zur ausgehenden Karolingerzeit (880er-930er Jahre) [Arbeitstitel]

Seit dem letzten Forschungsjahrzehnt hat eine Neubetrachtung der Wende vom 9. zum 10. Jhd. als ‚Transformation of the Carolingian World‘ eingesetzt. Die Beschreibung des Umbruchscharakters in toto, seiner Kernelemente, wie die Entwicklung von Königtum und aristokratischer Herrschaftspraxis, sowie deren einzelner Merkmale wie lokale Herrschaft, Verwandtschaft und Konfliktführung wurden bisher v. A. vereinzelt hinterfragt. Aufgrund der Verzahnung dieser Ebenen und des reichen Forschungsstands zu den exemplarisch genannten Einzelaspekten empfiehlt sich eine Synthesearbeit:

Das Dissertationsprojekt untersucht in sechs Fallstudien den Aufstieg spät- und postkarolingischer Spitzenmagnaten in neue Herrschaftspositionen als Markgrafen, Herzöge und (Klein-)Könige in einer gesamtfränkischen Perspektive. Die kritische Bestandsaufnahme und deren vergleichende Auswertung zielt auf die Überprüfung bestehender Forschungsmodelle ab. Welche Unterschiede bestehen zwischen Ost- und Westfrankenreich, bzw. wurden in der deutschen und französischen Forschung herausgearbeitet? Unter welchen Konstellationen ließen sich Magnaten zu Königen erheben oder formulierten herzogliche Ansprüche – und mit welchen Unterschieden? Inwiefern bestanden, neben der wahrnehmbaren Regionalisierung, auch die überregionalen Handlungsspielräume der ehemaligen Reichsaristokratie fort? Untersucht werden Konrad I., Odo v. Paris, Zwentibold v. Lothringen, Wido v. Spoleto, Arnulf v. Bayern und Wilhelm v. Aquitanien.