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Johannes Waldschütz, M.A.

Johannes Waldschütz

Promovend

Vita

Geb. 1982 in Konstanz. Studium der Mittelalterlichen Geschichte, Neueren und Neuesten Geschichte und Wissenschaftlichen Politik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der University of Iowa. Magisterarbeit (2013) zum Thema „Die oberrheinischen Bischofsstädte Konstanz, Basel und Straßburg zwischen Adel und Königtum im 14. Jahrhundert.“

Während des Studiums Tutor und Hilfskraft am Lehrstuhl sowie im DFG-Projekt „Adlige Gruppenbildung und Handlungsspielräume. Das personale Beziehungsgefüge im hochmittelalterlichen Breisgau“ (Prof. Dr. Thomas Zotz/ Dr. Heinz Krieg).

2013–2017 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Mittelalterliche Geschichte 1/Abteilung Landesgeschichte; ab Mai 2017 Leiter des Stadtmuseums und des Stadtarchivs der Stadt Stockach.


johannes.waldschuetz@posteo.de

Forschungsschwerpunkte

  • Landesgeschichte des deutschsprachigen Südwestens
  • Klöster im Früh- und Hochmittelalter, Güterübertragungen im Hochmittelalter
  • Stadtgeschichte des Hoch- und Spätmittelalters

Promotionsprojekt

Kauf, Leihe, Tausch und Schenkung als Spiegel sozialer Bindungen? – Gütertransaktionen an südwestdeutsche Reformklöster des 11. und 12. Jahrhunderts

(betreut durch Prof. Dendorfer)

Bislang wurden Güterübertragungen und insbesondere Schenkungen von der deutschsprachigen Forschung vorwiegend unter dem religiösen Aspekt gedeutet. Insbesondere die angloamerikanische Forschung hat aber auch deren soziale Bedeutung als „mechanism of social bonding“ betont. Das umfangreiche, meist durch Traditionsbücher und Chartularchroniken überlieferte Quellenmaterial der südwestdeutschen Reformklöster dient dem Promotionsprojekt als Grundlage für eine Untersuchung der Frage, inwiefern durch Gütertransaktionen soziale Bindungen zwischen Adligen und Klöstern entstanden, welche Qualität diese Bindungen annehmen konnten und wie durch diese Bindungen die Handlungen der Adligen und Klöster beeinflusst wurden. Mithilfe einer Datenbank werden die zahlreichen Güterübertragungen der voraussichtlich 15 Klöster untersucht. Auf diese Weise will das Promotionsprojekt in vier großen Sinnabschnitten eine Deutung der Güterübertragungen vorlegen. Zunächst wird danach zu fragen sein, wie die Schenkungen im Kloster überliefert wurden und welche Diskurse über Wahrnehmung und Rechtfertigung von Besitz und Gütertransaktionen im Rahmen der häufig narrativ ausgestalteten Quellen erkennbar sind. Zweitens sollen die Güterübertragungen anstatt vereinfachend als Ausdruck des Mausschen Gabentauschparadigmas verstanden zu werden als „contested constructions of social transactions“ betrachtet werden. Es rücken also Begrifflichkeiten und Konzepte der Güterübertragungen, die daran beteiligten Personen und Institutionen, der zeitliche und räumliche Ablauf des Übertragungsakts sowie etwaige Konflikte um die Güterübertragungen in den Blickpunkt. Ein drittes Kapitel versucht anhand semantischer Betrachtungen und der Untersuchung verschiedener Ablaufmuster, Idealtypen verschiedener Gütertransaktionen voneinander abzugrenzen und diskutiert, ob und inwiefern sich diese hinsichtlich ihrer sozialen Bedeutung unterscheiden. Ein letztes Kapitel will diese Ergebnisse auf die sozialen Bindungen zwischen Adligen anwenden. Dabei ist sowohl die Bedeutung verwandtschaftlicher, insbesondere kognatischer Bezüge für das Tradierungsverhalten zu untersuchen als auch zu diskutieren, ob sich in Güterübertragungen adlige Gruppen manifestieren.

Publikationen

I. Bücher

1) Marc Chagall – Poesie & Farbe, Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Stadtmuseum Stockach, 01.06.-29.09.2019, (Stockacher Museumskataloge Bd. 12), Stockach 2019 (144 Seiten).

II. Aufsätze

10) Mitarbeit an der Abschlusspublikation des DFG-Projekts „Personale Bindungen und Handlungsspielräume von Adligen und Ministerialen im Breisgau der Zähringerzeit“, dabei Bearbeitung der Kapitel „Gemeinschaften des sanblasianer Klosterverbands im Breisgau (Bürgeln, Sitzenkirch, Weitenau, Gutnau)“, „Die Herren von Kaltenbach“; „Die Herren von Waldeck“ [mit Jennifer Weisenseel], „Schiedsrichter und Vermittler“ und „Erbengemeinschaften und Erbengruppen“, [Manuskript abgeschlossen].

9) Johannes Waldschütz, Traditionsbuch, Klosterchronik, Kartular(chronik), Güterverzeichnis? Gedanken zum Umgang mit einem schwer definierbaren Genre am Beispiel schwäbischer Quellen des Hochmittelalters, in: Cartulaire et ordonnancement, hg. von Claire de Cazanove, erscheint 2021 [Manuskript abgeschlossen].

8) Zwischen Selbstbestimmung und Abhängigkeit. Religiöse Lebensweise und Verhältnis zum Mutterkloster in den sanktblasianischen Frauengemeinschaften Berau, Sitzenkirch und Gutnau, in: Religiöse Frauengemeinschaften am südlichen Oberrhein, hg. von Christine Kleinjung (Oberrheinische Studien 43), Ostfildern 2021, S. 81-102.

7) Das Prämonstratenserstift Weißenau. Geschichte, Erinnerung und Förderer im Spiegel der Acta sancti Petri in Augia, in: Von den Welfen zu den Staufern. Der Tod Welfs VII. 1167 und die Grundlegung Oberschwabens im Mittelalter (Oberschwaben. Forschungen zu Landschaft, Geschichte und Kultur 4), hg. von Thomas Zotz, Andreas Schmauder und Johannes Kuber, Stuttgart 2020, 215-236.

6) Die Kirche von Allerheiligen in Schaffhausen – Die Grafen von Nellenburg als Klostergründer, in: Der Bodensee – Natur und Geschichte aus 150 Perspektiven, (Jubiläumsband des internationalen Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung), hg. von Harald Derschka und Jürgen Klöckler, Konstanz 2019, S. 40-41.

5) Stockach im Umbruch? – Erster Weltkrieg, Revolution und Neubeginn in einer südbadischen Kleinstadt, in: hegau 75 (2018), S. 85-102.

4) Interaktion und Erinnerung. Reformklöster und ihre gräflichen Stifterfamilien in Schwaben (11.-12. Jh.), in: trajectoires. Traveaux des jeunes chercheurs du CIERA, Hors série n° 2 | 2017 (Comtes et abbayes dans le monde franc, hg. von Tristan Martine), online: http://trajectoires.revues.org/2300

3) Nur „ein paar Häuser in Konstanz“? – Schenkung und Verwaltung der Konstanzer Besitzungen des Stifts Bischofszell sowie die Beziehungen zu Stadt und Bürgern von Konstanz in Mittelalter und früher Neuzeit, in: Wer sanct Pelayen zue gehört … Beiträge zur Geschichte von Stift und Stadt Bischofszell und Umgebung in Mittelalter und Früher Neuzeit, hg. von Hannes Steiner, Frauenfeld 2016 (Thurgauer Beiträge zur Geschichte 154), S. 53–86, online: https://freidok.uni-freiburg.de/data/11616

2) Die Taldorfer Orte im Mittelalter, in: Ortsgeschichte Taldorf, hg. von Margarete Eger und Gerhard Rothenhäusler, Biberach 2016, S. 16–41, online: https://freidok.uni-freiburg.de/data/12337

1) Walcho von Waldeck und die Riehener Ersterwähnung, in: Jahrbuch Z’Rieche 2013, S. 100–107, online: https://freidok.uni-freiburg.de/data/11797

III. Längere Blogartikel

10) „In die Breite wirken – Digitale Produkte von der Stange für kleine und mittlere Museen“ #museumforfuture, in: beramus/blog, 23.02.2021, http://www.beramus.de/2021/02/in-die-breite-wirken-digitale-produkte-von-der-stange-fuer-kleine-und-mittlere-museen-museumforfuture/

9) Museen: Systemrelevant oder relevant? Ein Gastbeitrag von Johannes Waldschütz #closedoropen, in: beramus/blog, 20.06.2020, https://www.beramus.de/2020/06/museen-systemrelevant-oder-relevant-ein-gastbeitrag-von-johannes-waldschuetz-closedoropen/

8) Osterakademien, Sommerschulen, Herbstkurse 2017, in: Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte, 18. Februar 2017; https://mittelalter.hypotheses.org/9760

7) Hilfswissenschaftliche und mediävistische Sommerkurse 2016, in: Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte, 8. April 2016: https://mittelalter.hypotheses.org/7992

6) Lorscher Codex bei der UB Heidelberg digitalisiert, in: Mittelakter am Oberrhein. Ein Blog der Abteilung Landesgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 13. November 2015: https://oberrhein.hypotheses.org/1354

5) Eine Übersicht über hilfswissenschaftliche und mediävistische Sommerkurse, in: Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte, 4. April 2015: https://mittelalter.hypotheses.org/5625

4) Ausstellungsbesprechung: Das Konstanzer Konzil (1414-1418) – Weltereignis des Mittelalters, in: Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte, 8. September 2014: http://mittelalter.hypotheses.org/4255

3) Ausstellungsrezension: „Ritterturnier – Geschichte einer Festkultur“ im Schaffhauser Allerheiligenmuseum, in: Archivalia, 18. Juli 2014: http://archiv.twoday.net/stories/936781648

2) Chronicon Bürglense – Einleitung, Übersetzung und Kommentar (Kapitel 1), in: Mittelalter am Oberrhein. Ein Blog der Abteilung Landesgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 13. Juni 2014: http://oberrhein.hypotheses.org/425 – Kapitel 2, 3 und 4 werden gemeinsam im März 2017 erscheinen.

1) Das Blog und der Malterer-Teppich, in: Mittelalter am Oberrhein. Ein Blog der Abteilung Landesgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 30. Januar 2014: http://oberrhein.hypotheses.org/125 Und weitere kürzere Blogartikel in „Mittelalter am Oberrhein“, „Ordensgeschichte“ und „Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte“

IV. Tagungsberichte

5) Kirchenvogtei und adlige Herrschaftsbildung im europäischen Mittelalter. Herbsttagung des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte e.V." http://wp.konstanzer-arbeitskreis.de/wp-content/uploads/tagungsbericht_hs2015.pdf http://www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-6296

4) [gemeinsam mit Sophie Hüglin] „Grenze, Räume und Identitäten am Oberrhein und in seinen Nachbarregionen von der Antike bis zum Hochmittelalter“ bei H-Soz-Kult, http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=5277

3) [gemeinsam mit Olivier Richard] „Laufende Forschungen zur mittelalterlichen Geschichte des Elsass", bei H-Soz-Kult, http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=47242)

2) [gemeinsam mit Katharina Ungerer-Heuck] „Die Freiburger „Kartaus“ und die Umnutzung ehemaliger Klosteranlagen, bei H-Soz-Kult http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=3678 und in Denkmalpflege in Baden-Württemberg. Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege 3/2011, S. 181-185.

1) Kloster und Stadt am südlichen Oberrhein im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit, Tagung des Historischen Seminars Abteilung Landesgeschichte an der Universität Freiburg und der Stadt Neuenburg am Rhein Neuenburg am Rhein, 5. bis 6. März 2010“, http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=3100 und in Informationen zur modernen Stadtgeschichte 1/2010, S. 112-116.

V. Rezensionen

1) Anneke B. Mulder-Bakker, The Dedicated Spiritual Life of Upper Rhine Noble Women. A Study and Translation of a Fourteenth-Century Spiritual Biography of Gertrude Rickeldey of Ortenberg and Heilke of Staufenberg, in: Historische Zeitschrift 311 (2020), S. 768-769, doi 10.1515/hzhz-2020-1469

VI. Sonstiges

6) [redaktionelle Mitarbeit] Die Deutschen Königspfalzen, Lieferung 3,6: Baden Württemberg: Ulm–Winterbach, bearb. von Helmut Maurer (†), Göttingen 2020.

5) [Zeitungsartikel] Datumsdiskussion sollte Weckruf sein. Zur Ersterwähnung der Stadt Überlingen, in: Südkurier, Überlingen, vom 9. Oktober 2014.

4) [redaktionelle Mitarbeit] Heinz Krieg/Frank Löbbecke/Katharina Ungerer-Heuck (Hgg.), Die Kartause St. Johannisberg in Freiburg im Breisgau. Historische und baugeschichtliche Untersuchungen (Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt Freiburg im Breisgau 41), Freiburg 2014.

3) [Übersetzung], Will Blockmans, Wie beherrscht man eine reiche Peripherie? Integration und Widerstand in den habsburgischen Niederlanden 1477-1581, in: Simon Teuscher/Thomas Zotz (Hgg.), Habsburger Herrschaft vor Ort - weltweit: (1300-1600), Beiträge der internationalen wissenschaftlichen Tagung auf Schloß Lenzburg bei Zürich, 9.-11. Oktober 2008, Ostfildern 2013, S. 169-186.

2) [redaktionelle Mitarbeit] Die Deutschen Königspfalzen, Lieferung 3,5: Baden Württemberg: Rottweil–Ulm, bearb. von Helmut Maurer, Göttingen 2013.

1) [Schriftleitung und redaktionelle Betreuung, gemeinsam mit Heinz Krieg] Kloster und Stadt am südlichen Oberrhein im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit (= Das Markgräflerland 2011/2).